Gisbert Greshake verabschiedet
Nach 13 Jahren Vorlesungstätigkeit hat sich Prof. Dr. Gisbert Greshake im Rahmen eines Hausforums als Dozent in St. Lambert verabschiedet. Er tat dies mit einem Vortrag zum Thema: Grundformen priesterlicher Existenz heute und morgen.
Sein Ausgangspunkt war dabei die gegenwärtige Krise der Kirche, die auch hinsichtlich des Priester-Werdens und des Priester-Seins viele Fragen mit sich bringt. Greshake sagte, dass es in einer solchen Krisensituation entscheidend ist, nach den Essentials zu fragen, die die priesterliche Existenz ausmachen.
In Anlehnung an Mk 3,13-19 nannte Greshake diesbezüglich drei wesentliche Punkte: Zunächst muss ein Priester mit Christus sein. Bei allem, was es zu tun gib, muss die Beziehung zu Jesus Christus im Gebet die Mitte bleiben. Zudem muss er sich an Christi statt senden lassen. Das heißt, dass er versuchen muss, zu leben wie Christus gelebt hat und ein authentischer Künder der frohen Botschaft sein muss. Greshake verwendete dabei das Bild des Fensters. Wenn ein Priester kein Fenster mehr ist, durch das die Menschen auf Christus schauen können, läuft etwas schief. Schließlich hob er hervor, dass priesterliche Existenz eine communiale Existenz sein muss, d.h., dass er mit seinen Mitbrüdern sowie mit den Menschen, zu denen er gesandt ist, in Gemeinschaft leben muss. Abschließend entgegnete Greshake dem möglichen Einwand, dass das alles sehr hohe Ansprüche seien mit dem Hinweis, dass so zu leben keine Last sei, sondern die Freude mit sich bringe, die das Evangelium denen verheißt, die um Christi willen alles verlassen.
Eben diese Freude merkte man Prof. Dr. Gisbert Greshake auch wirklich an und daher waren alle von seinen Worten sehr bewegt und beeindruckt. Insofern ist es schade, dass er jetzt nicht mehr regelmäßig nach Lantershofen kommt. Wir sind aber dankbar für die Zeit, in der er es getan hat und freuen uns, wenn er uns zumindest ab und zu auch in Zukunft besuchen wird, um die Freude zu bezeugen, die priesterliche Existenz mit sich bringen kann.